Bereits im letzten Jahr bat ich Doris, wenn sie wieder in das Marathon Training einsteigen würde, mir Bescheid zu sagen, da ich auch mal einen Marathon lauen möchte. Nach etlichen km auf der Vennbahn, anfänglichen Zweifel und Bedenken, war es am 10 .Mai endlich soweit. Doris Mann Ralf fuhr uns im Wohnmobil nach Visé. Bei hervorragen Laufwetter ging es pünktlich um 9.05 los. Doris und ich wollte uns am Pace Maker 4:15 Endzeit halten, macht einen 6er Schnitt. Nach einigen km hatte ich meinen Rhythmus gefunden und lief sehr gleichmäßig jeden Km knapp unter 6 min /km +/-5sekunden. Doris war mit der Gruppe um den Pacemaker ca., 100 m hinter mir. Bei Km 19 lief Doris dann zu mir auf und wir liefen einige Zeit zusammen.
Zur Halbzeit bei KM 21,1 war meine Splitzeit 2:07 bei einer geplanten Ziel zeit von 4:15 genau im Zeitfenster. Aber es sollte alles anders kommen.Doris wurde immer schneller, oder wurde ich immer langsamer. Auf jeden Fall war Sie auf einmal weg.
Jetzt machte sich meine leicht angeschlagene Gesundheit bemerkbar (seit Freitag Magenkrämpfe und Halsschmerzen,)die Durchschnittszeit pro Km ging rapide in den Keller. Der Pacemaker 4:15 hatte mich dann auch irgendwann überholt. Egal, solange du ihn noch siehst, ist noch nichts verloren, dachte ich mir. Die Km wurden auf einmal immer länger und ich hangelte mich von einer Verpflegungsstation zur nächsten. Bis Km 30 war es noch einigermaßen erträglich, den Pacemaker konnte ich noch dahinten sehen, aber es war der 4:30 iger der mich irgendwann überholte.
Ab km 32 wurde die Sehnsucht zur nächsten Verpflegungsstation immer größer, die Beine wurden immer schwerer und der Magen knurrte.
Auf einmal sah ich Doris wieder, gehend, so wie ich auch. Ich lief zu ihr auf, um zu fragen wie es ihr ging, oder wie es lief ;). Auch sie war leicht erkältet gestartet. Ich wollte Doris zum nächsten Streckposten begleiten, aber sie schickte mich weg, ich solle weiterlaufen. Laufend und gehend machte ich mich wieder auf den weg. Mal gehend mal laufend freute ich mich über jede Km Markierung, die ich sah. Aufgeben niemals, du läufst den SCH…. Bis zum Ende durch, all die Km und langen Läufen sollten schließlich nicht umsonst gewesen sein. Ein Blick auf die Uhr km 40,8… auf einmal stand Ralf da und lief mit mir den letzten Km zusammen, kurz vorm Ziel wurde ich von Lustläufern und Ralfs Familie ins Ziel getragen, Gänsehaut pur..
Mein Fazit: Tolle Strecke und gut organisiert. Mit meiner Zeit etwas, aber nur ein klein wenig, unzufrieden, dennoch stolz gefinisht zu haben. Und großen Respekt vor allen, die sich an einen Marathon herantrauen, egal wie schnell.
Mein ganz besonderer Dank gilt Doris, die mich zum Marathon gebracht hat und unzählige KM ertragen musste.
Jetzt weiß ich, welcher Trainingsaufwand dahinter steckt. Es war nicht mein letzter, versprochen.!